Endlich in Vilnius

15.05.2013

Was für eine Nacht! Ich habe gehofft wenigsten einige Stunden auf der Fahrt von Warschau nach Vilnius schlafen zu können, damit war aber nichts. Nicht nur dass neben mir ein Mann so ganz und gar nicht Gentleman like sich die ganze Nacht breit gemacht hat, sondern aufgrund der sehr schlechten Straßenverhältnisse wurde ich immer wieder aus dem Schlaf gerissen. Der Bus fuhr auf diesen Straßen sehr schnell, der Gegenverkehr noch schneller und alles war sehr laut. Und die Straßenbeleuchtung der Landstraßen leuchtete unbarmherzig auf meinen Sitz. Dazu gab es noch sehr wenig Platz, unter meinen Füßen war mein kleiner Rucksack verstaut und mein Vordermann hat es sich gleich am Anfang der Fahrt sehr gemütlich gemacht und seine Rückenlehne ganz tief gestellt. Somit konnte ich nicht mal meine Beine bewegen! Ich bin schon sehr oft im Reisebus über Nacht verreist, vor allem nach Tschechien. Die Fahrt dauerte immer über 18 Stunden aber ich kann mich nicht daran erinnern, damals so gelitten zu haben. Man wird halt immer älter und anspruchsvoller.

Ganz gerädert kam ich am frühen Morgen in Vilnius an und habe mich auf die Suche nach meinem Hostel gemacht. Zum Glück habe ich die ersten Unterkünfte immer in Bahnhofsnähe gebucht und somit war der Weg nicht so weit. Humpelnd bei gefühlten 30 Grad Hitze kam ich wieder ganz schnell ins Schwitzen und wurde beim Laufen öfters von Taxifahrern angesprochen, die mich gerne gefahren hätten. Für die knapp 500m habe ich ca. eine halbe Stunde gebraucht. Aus letzten Kräften bin ich um 9 Uhr im Hostel angekommen und habe großes Glück gehabt. Check in war eigentlich erst ab 12 Uhr aber mein Bett war bereits frei! Und ich konnte es gleich beziehen. Mensch war ich glücklich!

 

mein Bett :-)

mein Bett 🙂

Im Zimmer waren bereits alle wach, meine Mitbewohner waren 3 asiatische Mädels. Ich habe mich gleich aufs Bett gestürzt und die Beine endlich ausgestreckt. Danach kurz ausgepackt und gleich die Dusche ausprobiert. Und mich wieder kurz aufs Bett gelegt, bevor ich die Stadt erkunden wollte. Daraus wurde aber nichts, ich bin sofort eingeschlafen und erst nach 2 Stunden aufgewacht, als neue Mitbewohner ins Zimmer kamen. Eine von ihnen ist Katya, eine junge Weißrussin, die mir sofort sympatisch ist. Sie besucht in Vilnius eine Konferenz und bleibt bis Sonntag. Sie spricht ein wenig Englisch aber für eine richtige Konversation reicht es nicht. Zusammen mit meinen rudimentären Russischkenntnissen und Tschechisch können wir uns aber trotzdem relativ gut unterhalten. Sie erzählt mir, dass sie bis jetzt noch nicht viel gereist ist, es ist ihr zweiter Auslandsaufenthalt. Wir beschließen gemeinsam in die Stadt zu gehen, wir müssen beide Geldwechseln.

Litas

Litas

Danach besichtigen wir die Altstadt von Vilnius. Mit einer knappen halben Million Einwohner zählt Vilnius nicht zu den großen Metropolen hat aber eine der größten Altstädte Europas. Über 100 barocke und gotische Kirchen sind über die gesamte Altstadt zerstreut, es gibt zahlreiche schöne kleine Gassen mit netten Straßencafes und viele Museen. Hoch über der Stadt erhebt sich die Burg, von wo man eine wunderschöne Aussicht über Vilnius hat.

v13

Unser Hostel liegt in der Nähe des AusrosTors, dem letzten erhaltenen Stadttor der Stadt.

v9

v10

Von dort gelangen wir zum Rathausplatz und schlendern in den schmalen Gassen mit ihren zahlreichen Cafes, Souvenirgeschäften und  Galerien weiter durch die Altstadt.

v7

v8

v6

Viele Straßenkünstler bieten ihre Kunstwerke an, die Sonne scheint, wir essen ein Eis und genießen die tolle Atmosphäre der Stadt.

v3

v2

v1

Wir besuchen ein Kunstmuseum und gelangen zum Kathedralenplatz am Fuss des Burgberges.

v4

v19

Dort warten weiter Sehenswürdigkeiten auf uns, die klassizistische Kathedrale mit ihren dorischen Säulen und vielen Heiligenfiguren, der Glockenturm, ein ehemaliger Befestigungsturm, und das Litauische Nationalmuseum.

v18

v20

v21

Wir beschließen bei dem tollen Wetter noch einen Spaziergang auf den Burgberg mit seinem Gediminas-Turm (Reste der mittelalterlichen Festung) zu machen und genießen von dort den Blick über die Stadt.

v17

v16

Auf dem Heimweg schauen wir noch kurz in Uzupis vorbei, einer Republik der Künstler. Gegründet am 1.4.1997 gilt der älteste Vorort von Vilnius als ein Zentrum der Alternativkultur. Man findet dort viele kleine Galerien, buntbemalte Häuser und sehr günstige Wohnungen. Mittlerweile wohnt aber auch der Bürgermeister der Stadt im Künstlerfreistaat.

v23

v24v11v22

2 Gedanken zu „Endlich in Vilnius

  1. Christian A.

    Einfach nur Hammer, wenn ich das Sylvia zeige die flipt aus. Grosses Lob von mir für deinen Reiseblog und weiterhin eine gute Zeit.

    Antworten
    1. reiseträume Beitragsautor

      Danke Christian! Leider komme ich mit dem Schreiben nicht so schnell voran. Da ist FB aktueller 🙂
      Ganz viele Grüße an Sylvia. PS: Postkarten sind unterwegs, kann aber dauern 😉

      Antworten

Schreibe einen Kommentar zu reiseträume Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert