Erster Tag in Warschau

13.5.2013

In nur 4,5 Stunden bringt mich der Eurocity für stolze 35 EUR von Ostrava nach Warschau. Zu meinem Entsetzen habe ich einen Sitzplatz in einem kleinen 6er Abteil bekommen. Und es ist bereits bis auf meinen Platz voll. Ich kämpfe mit meinen beiden Rucksäcken, es ist furchtbar eng. Wie sich aber heraus stellt, besteht der ganze Zug nur aus Abteilen und erstaunlicher Weise ist in unserem Waggon nur unser Abteil so voll. Alle anderen sind leer! Ich wechsle gleich den Platz in der Sardinenbüchse und habe bis Katowice ein eigenes Abteil nur für mich allein!

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Landschaftlich und architektonisch ähnelt Polen sehr Tschechien, vor allem im Grenzgebiet. Was ich schockierend finde ist der Zustand der Gleise. Ich werde mich nie wieder über die Deutsche Bahn beschweren! Im polnischen Zug rüttelt, schüttelt und wackelt es die ganze Zeit und ich mache mir Sorgen, dass unser Zug entgleisen könnte. Aber zum Glück passiert nichts und ich komme gut in Warschau an. Schwer beladen wie ein Packesel mache ich mich auf den Weg zu meinem Hostel Oki Doki, wo ich für ca. 15 EUR eine Nacht verbringen werde, bevor es am nächsten Tag wieder weiter in Richtung Osten geht. Auf Google-Maps habe ich mir die relativ kurze Strecke gut eingeprägt, schaffe es aber dennoch mich im Baustellen Wirrwarr zu verlaufen. Bei 26 Grad mit ca. 20 kg Gepäck auf dem Rücken komme ich aber nach einem kleinen Umweg nass geschwitzt endlich an. Ich bekomme, wie sollte es anders sein, ein wunderschönes ROSA Zimmer! Da ich die erste bin, darf ich mir auch ein Bett aussuchen.

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Nach einer kleinen Verschnaufpause geht’s dann auch gleich weiter – die Stadt und der Hunger rufen. Beim Laufen merke ich, dass mein linker Fuß mal wieder Ärger macht. Im Eiltempo mit 20 kg auf dem Rücken durch Warschau zu hetzen rächt sich eben ganz schnell. Nach einigen hundert Metern ist an normales Laufen nicht mehr zu denke, ich humple also vor mich hin. Der Schmerz ist aber in Anbetracht der vielen Sehenswürdigkeiten erträglich. Durch den wunderschönen Sächsischen Park gelange ich auf den Königsweg, Warschau’s Prachtstrasse, die zugleich die längste Repräsentationsstraße der Welt ist und von Schloss Wilanow im Süden bis zum Königsschloss in der Altstadt führt.

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Zahlreiche historische Sehenswürdigkeiten wie Paläste, Kirchen, Denkmäler und weitere Gebäude reihen sich hier aneinander. Zu den Besonderen zählen der Präsidentenpalast, die Heilig-Kreuz-Kirchen, in der das Herz von Frédéric Chopin eingemauert ist, die St.-Joseph Kirche, die Warschauer Universität, das Bristol Hotel und das Kopernikus Denkmal.

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Über den Königsweg gelange ich zum Schlossplatz und der Altstadt, die zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Sie wurde während des 2. Weltkrieges vollständig zerstört, aber originalgetreu wieder aufgebaut.

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Auf dem Marktplatz gönne ich mir endlich etwas zum Essen. Ich entdecke ein tolles Restaurant, mitten auf dem Platz mit toller Aussicht auf den gesamten Platz und die Flussjungfrau Syrenka, die Symbolgestalt der Stadt.

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Nach der Stärkung möchte ich noch unbedingt den Kulturpalast besichtigen um von ganz oben einen Überblick über Warschau zu bekommen. Ich humple also los und hoffe, dass es nicht zu regnen anfängt. Der Himmel wird immer schwarzer, dicke Wolken ziehen auf.

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Der Kultur- und Wissenschaftspalast ist das Wahrzeichen der Stadt und mit seinen 230 Metern das höchste Gebäude Polens. Bei seiner Errichtung war es sogar das Zweithöchste in Europa und seit 2000 ziert die weltweit höchste Turmuhr der Welt das Gebäude.

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Der Blick auf die Stadt von der Aussichtsplattform in 114 Metern Höhe ist traumhaft. Leider wird das Vergnügen nach ca. 10 Minuten beendet. Alle Besucher müssen wegen dem herannahenden Gewitter die Plattform verlassen. Ich mache mich also langsam auf den Heimweg, besorge mir unterwegs noch eine Kleinigkeit zum Essen und etwas zu Trinken und bin schon gespannt wer auf mich im Hostel im Rosa-Zimmer warten wird.

3 Gedanken zu „Erster Tag in Warschau

  1. Miriam

    Da hattest du ja richtig Glück mit dem rosa Zimmer! Warschau scheint eine schöne Stadt zu sein. Ich freu mich riesig, dass du blogst und bin gespannt auf deine nächsten Abenteuer.

    Liebe Grüße,
    Miriam

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  2. Alicja

    Wie hat das Essen in Polen geschmeckt? Die Pierogi und das riesige Schnitzel sahen sehr lecker aus 😉
    Ich hoffe, es hat dir in Polen gefallen, ein kleines Abenteuer mit der polnischen Bahn hat dich fit gemacht für die weiteren Abenteuer in Asien 🙂

    Liebe Grüße
    Alicja und Darek

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    1. reiseträume Beitragsautor

      Mir hat Warschau sehr gut gefallen, man könnte dort auch einige Tage mehr verbringen, es gibt ja so viel zu sehen. Und das polnische Essen war superlecker!
      Einen kleinen Vorgeschmack auf die Transsib und weitere Züge habe ich auf jeden Fall schon bekommen und bin sehr gespannt wie es wird.

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