Archiv für den Monat: August 2013

Eremitage

26.05.2013

Heute stand endlich die weltberühmte Eremitage auf dem Programm. Das Museum befindet sich im Winterpalast und den angrenzenden Gebäuden am Ufer der Newa.

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Mit über 3 Millionen Exponaten gehört die Eremitage zu den größten und auch berühmtesten Museen der Welt. Es werden etwa 60.000 Kunstwerke ausgestellt, im Louvre sind es „nur“ 35.000. Insgesamt können ca. 350 Räume besichtigt werden, in denen man erstklassige Kunstwerke von Rembrandt, Picasso, da Vinci, Rubens und weiteren Berühmtheiten bestaunen kann. Obwohl ich schon sehr viele renommierte Museen gesehen habe, war ich hier von der Anzahl und Präsentation der Exponate sehr beeindruckt. Ich habe noch nie etwas so Überwältigendes gesehen. Es ist nicht nur die Anzahl der Exponate, auch die herrlichen, wunderschön restaurierten Räumlichkeiten des Winterpalastes ließen mich oft die Luft anhalten und staunen.

Jordantreppe

Jordantreppe

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Als würde man alle berühmten Museen wie den Louvre, die Vatikanischen Museen, das Met in NY zusammen in das Versailler Schloss stecken. Einfach unglaublich! Alles perfekt inszeniert, die Palasträume prachtvoll ausgestattet.

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Ich kann mich noch an meinen ersten Louvre Besuch erinnern. Ich war etwas enttäuscht, weil man von dem ehemaligen Königspalast nicht mehr viel mitbekommt. Immerhin war der Louvre über mehrere Jahrhunderte Sitz der französischen Könige. Die Räume sind eher kahl, ungeschmückt und wirken unscheinbar. Will man in Paris ein wenig royales Feeling haben, muss man sich schon nach Versailles begeben.

Dagegen weiß man in der Eremitage nicht, was man zuerst anschauen soll, das Interieur der Säle, die Kunstwerke, die wunderschön mit Stuck verzierten Wände und Decken oder die herrlichen Kronleuchter.

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In die habe ich mich sofort verliebt. Sie hängen in jedem Raum und ich mache unzählige Fotos.

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Auch viele Türklinken sind sehr schön ausgearbeitet – so gibt es zum Beispiel sehr häufig einen Adlerfang der eine rubinrote Kugel als Türknauf hält.

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Etwas irritiert war ich als ich Amor und Psyche entdeckt habe, denn diese Skulptur steht eigentlich im Louvre. Wie ich später herausfand hat Canova zwei gleiche Werke erschaffen.

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Eigentlich wollten wir mit Pavla nur einen halben Tag dort verbringen und am Nachmittag mit dem Schiff zum Peterhof fahren. Am Ende sind daraus aber 8 Stunden geworden und wir gehörten zum Schluss zu den letzten Besuchern. Wir waren fix und fertig, mit unseren Kräften am Ende und total hungrig aber unglaublich glücklich dieses Wunderwerk der Kunst gesehen zu haben.

So, jetzt habe ich aber genug geschwärmt.  Da ich immer noch so überwältigt von dem Museum bin, lasse ich Bilde für sich sprechen, und empfehle jedem, der die Eremitage besuchen möchte, sehr früh zu kommen und für den Besuch auch einen kompletten Tag einzuplanen, oder lieber zwei.

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Taschendiebe!!!

24.05.2013

Für die nächsten Tage soll das Wetter leider schlechter werden. Kälte und Regen sind angesagt. Wir beschließen deshalb zum Peterhof, der Zarenresidenz, zu fahren. Aber nicht auf dem gewöhnlichen Weg mit Bus&Bahn sondern wir machen es dem Zaren gleich, und möchten per Schiff anreisen!

Peterhof liegt etwa 30 km außerhalb der Stadt und wird auch als russisches Versailles bezeichnet. Als ein großer Versailles Fan bin ich schon sehr gespannt, ob man den Palast und die Gärten mit meinem Favoriten in Paris tatsächlich vergleichen kann.

Die Anreise per Boot ist etwas teurer (12 EUR je Richtung), dafür aber viel schneller. Und spektakulärer. Man fährt am Ufer der Newa, entlang vieler historischer Gebäude und kommt am Schlosspark an. Wir machen uns also auf den Weg zur Ablegestelle der Boote, da merkt Pavla plötzlich, dass ihr Geldbeutel weg ist. Sie durchsucht ihre Tasche, kann ihn aber nirgends finden. Wir sind vorhin in einem überfüllten Stadtbus gefahren, und dort ist ihr ein Mann aufgefallen, der sie im Gedränge berührt hat. Und sie hatte ihre Tasche leider offen gelassen. Aber vielleicht ist der Geldbeutel auch irgendwo im Hostel liegen geblieben. Wir beschließen, dass sie erstmal zum Hostel fährt und dort nachschaut. Leider kann sie ihn auch dort nach langem Suchen nicht finden. Also doch im Bus geklaut! Das ist so ärgerlich! Mein Eindruck von Sankt Petersburg wird dadurch und weitere Vorfälle immer negativer. Schade, ich habe mich so sehr auf diese Stadt gefreut.

Aus der Peterhof-Besichtigung wird heute leider nichts mehr, mal schauen ob wir es noch in unser volles Programm reinquetschen können. Wir wollen den Tag, trotz des großen Schocks und der dadurch etwas angeknacksten Stimmung, dennoch sinnvoll verbringen und möchten uns noch die fehlenden Sehenswürdigkeiten anschauen. Zuerst geht es auf die Haseninsel, wo die Peter-und-Paul-Festung steht.

Peter und Paul Festung

Peter und Paul Festung

Hier lag früher das historische Zentrum der Stadt. In der berühmtesten Sehenswürdigkeit der Festung, der Peter und Paul Kathedrale, liegen die meisten russischen Zaren begraben. Die Kirche ist wunderschön geschmückt, auf den Sarkophagen liegen Blume und Kränze, und in regelmäßigen Abständen werden die Marmorsärge abgestaubt und feucht abgewischt. Für jeden Sarg-Bereich ist eine „Putzfrau“ zuständig, die ununterbrochen ihre Runden dreht und die Sarkophage sauber hält.

Kathedrale

Kathedrale

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Die Russen sind mittlerweile sehr stolz auf ihre kaiserlichen Herrscher und erweisen ihnen große Ehre. Nach der Besichtigung der Grabkathedrale drehen wir noch eine Runde auf der Befestigungsmauer und bestaunen den Ausblick auf das Newa-Ufer und die Eremitage.

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Danach spazieren wir an der Newa entlang zum Hafen und von dort in Richtung Newski Prospekt.

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Abends gehen wir in eine Shoppingmall, wo ich am Tag vorher endlich einen großen Supermarkt entdeckt habe. Ab und zu findet man zwar in der Stadt einen Tante Emma Laden, aber die Auswahl ist dort immer sehr überschaubar. Danach gehen wir in den Food-Court der Shoppingmall essen. Es gibt sehr viele Restaurants, auch die bekannten wie Mc Donalds und Burger King. Ich entscheide mich für eine russische Kette mit dem Namen Kroschka-Kartoschka. Dort werden große Ofenkartoffeln zubereitet. Sie werden mit Butter und Käse vermischt und dann kann man sich aus vielen Dipps zwei aussuchen. Ich entscheide mich für nur einen Dipp und nehme Fleischsalat.

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Das Essen war sehr lecker! Zum Abschluss gönne ich mir auf dem Weg zum Hostel in einer kleinen Konditorei zwei Törtchen. Ach, die waren einfach himmlisch. Mit Mango und Erdbeere! Ein schöner Abschluss für diesen aufregenden Tag, der so schlecht angefangen hat.

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